Das Abenteuer "eigenes Pferd" beginnt mit der Suche nach dem passenden Vierbeiner. Wenn das Ross dann gefunden ist stellt sich nur die Frage nach der Ausrüstung. Was braucht dein erstes eigenes Pferd alles an Grundausstattung, damit alle Bedürfnisse abgedeckt sind?
Die nötige Grundausstattung für das erste eigene Pferd
Du bist jetzt oder bald Pferdebesitzer. Welches Pferdezubehör sollte für den neuen Liebling in seinem Stall vorhanden sein? Hier eine Liste des nötigen Pferdezubehörs, auf die wir nachfolgend eingehen werden.
- Halfter und Strick
- alles zum Putzen, Bürsten und zum Auskratzen der Hufe
- für den Notfall: eine Stallapotheke
- der richtige Trensenzaum, natürlich mit passendem Gebiss
- Sattel und das nötige Zubehör
- eine Schabracke
- der Schutz für die Beine des Pferdes
- eine zur aktuellen Situation und zur Jahreszeit passende Pferdedecke
- ein bisschen Spielzeug
- eine Aufbewahrungskiste für das Pferdezubehör
Pferdehalfter und Strick
Hierbei handelt sich um Pferdezubehör, welches gerne in mehrfacher Ausführung da sein darf. Das neue Pferd bringt zwar oft eine Kombination mit, aber es ist ein tolles Gefühl als erste Amtshandlung als neuer Pferdebesitzer, das zum Rest passende Halfter anzulegen. Grundsätzlich sollten mindestens zwei Sets vorhanden sein, falls eins kaputtgeht. Es mach durchaus Sinn für den Besuch auf der Weide ein extra Set zu haben, wo es nichts ausmacht, wenn das Pferd sich bzw. das Halfter dreckig macht. Jedenfalls, solange das Tragen auf der Koppel nötig ist.
Hufe putzen, bürsten und auskratzen
- Ein Striegel aus Gummi für die gut behaarten Stellen.
- Eine Kardätsche, was eine rundliche Bürste mit kurzen, weichen Borsten ist, welche für die Körperbereiche des Pferdes genutzt wird, die durch Fett oder Muskeln gut gepolstert sind.
- Eine Wurzelbürste ist für die Beine des Pferdes und kann, solange sie nicht zu hart ist, groben Schmutz aus dem kompletten Pferdefell holen.
- eine Mähnen- und Schweifbürste
- ein Hufkratzer
- Ein Schweißmesser hat eine Gummilippe und ist leicht gebogen. Es wird genutzt, um Feuchtigkeit aus dem Pferdefell zu holen, damit es schneller trocknet.
- Zwei weiche Schwämme in unterschiedlichen Farben, den einer ist für Nüstern und Maul und einer ist für den After, was nicht vertauscht werden sollte.
- Ein weiches Handtuch zur sanften Reinigung des Kopfes.
Tipp: Ein Schweif-Shampoo oder ein Mähnenspray glätten die Haare und erleichtern das Bürsten.
Für die Hufe werden ein Hufkratzer, milde Seife, eine Hufzange und eine feine Drahtbürste benötigt. Beim Reinigen der Hufe wird zuerst von Außen nach Auffälligkeiten geschaut. Dann wird der grobe Dreck vorsichtig mit dem Hufkratzer entfernt. Anschließen kommt das Feintuning mit der feinen Drahtbürste. Dieser Schritt der Reinigung gefällt vielen Pferden. Wenn sich nicht alles entfernen lässt, hilft eine milde Seife, welche in Wasser aufgelöst wurde. Die Hufe müssen von Zeit zu Zeit abgeraspelt werden. Eine Arbeit, die in die Hände von absoluten Profis gehört. Eine Hufzange dient zum Kürzen des Hufes und sollte nicht von Laien angewendet werden und wird überwiegend bei unbeschlagenen Pferden genutzt.
Das richtige Putzzeug für Pferde finden
Einige von uns haben schon die Erfahrung gemacht, dass nicht jede Haarbürste angenehm auf dem Kopf ist. Pferde empfinden ebenso. Sie mögen manche Bürsten mehr als Andere. Außerdem sollte die Pferdebürste gut in der Hand des Pferdebesitzers liegen. Wenn Kinder mit dem Pferd agieren, empfiehlt es sich, wenn sie die Pflege lernen. Dafür gibt es extra Pferdezubehör für die Kleinen. Darunter fallen Kindersättel, die auf die Körpergröße angepasst sind und kleinere Bürsten, die besser in der Kinderhand liegen. Jeder sollte sein eigenes Putzzeug haben, denn jeder nutzt es etwas anders und das Pferd könnte Bürste A mit dem Kind lieber mögen und Bürste B mit der Mutti des Kindes angenehmer finden.
Für den Notfall: die Stallapotheke
Wir hoffen in jeder Lebenslage, dass nichts passiert. Doch leider haben viele schon oft erlebt, wie schnell etwas passieren kann. Im Fall der Fälle überbrückt der Inhalt einer Stallapotheke die Zeit bis zum Eintreffen des Tierarztes und wirkt sich extrem positiv auf die Heilung aus. Hier kann es sein, dass der Stall, in dem das Pferd untergebracht ist, über eine gut ausgestattet Apotheke verfügt, dann braucht man keine Eigene. In einer guten Stallapotheke sollten sich folgende Produkte finden:
Verbandsmaterial, wie
- selbst fixierende Bandagen/ Haftbandagen
- Mullkompressen/ Verbandsmull
- sterile Kompressen
Medikamente, wie
- Desinfektionsspray
- eine jodhaltige Waschlotion
- Desinfektionstücher
weiteres Zubehör, wie
- Einweghandschuhe
- eine Schere
- ein digitales Fieberthermometer
Der richtige Trensenzaum mit passendem Gebiss
Hier ist das Aussehen erstmal zweitrangig. Eine Hilfe könnte es sein, zu wissen, was das Pferd bisher gewohnt war. Wichtig ist, dass der Trensenzaum optimal passt und keine Druckstellen verursacht. Beispielsweise sollte die Partie hinter den Ohren frei sein, da sie nervenreich ist. Ein guter Trensenzaum ist aus hochwertigem Leder gefertigt und an den richtigen Stellen gepolstert. Beim Gebiss hilft nur, sich durchzuprobieren, mit welchem das Pferd am besten klarkommt. Anfangen sollte man mit einfach oder doppelt gebrochenen Wassertrense.
Sattel und das nötige Zubehör
Hier wird es schwierig, denn der Sattel muss zum Reiter und zum Pferd passen und kann abhängig sein von dem, was du mit dem Pferd zusammen vor hast. Im groben unterscheidet man Spring-, Dressur-, Vielseitigkeits- und Westernsattel. Springsättel sind auf das Springen optimiert und haben ein weit nach vorne geschnittenes Sattelblatt, eine sehr flache Sitzfläche und ausgeprägte Knie- und Wadenpauschen. Für Freizeitreiter ist der Vielseitigkeitssattel interessant, der eine Kompromisslösung zwischen Spring- und Dressursattel ist. Er ermöglicht reiten mit feinen Hilfen und kleine Sprünge. Mit einem Westernsattel kann man ausreiten, Wanderreiten, Dressur- oder Distanzreiten machen, nur springen funktioniert nicht so gut. Außerdem haben Westernsättel den Nachteil, dass sie nicht umgepolstert werden können. Wird das Pferd von mehreren Menschen geritten, kann es durchaus möglich sein, dass verschiedene Sättel nötig sind, besonders Kinder benötigen kleinere Modelle als Erwachsene.
Die Schabracke
Eine Schabracke ist die Decke, welche unter dem Sattel liegt. Sie sollte mindestens zweimal vorhanden sein, falls eine mal gewaschen werden muss. Da es viele schöne Modelle gibt, ist sie oft mehrfach im Pferdekleiderschrank zu finden. Ein gutes Modell
- ist atmungsaktiv.
- mindert den Druck.
- ist langlebig.
- hat auch nach mehreren Wäschen eine gute Passform.
- ist pflegeleicht.
- ist rutschfest.
- ist waschbar.
Der Schutz für die Beine des Pferdes
Pferdebeine sind empfindlich und bei einigen Disziplinen, wie Vielseitigkeitsreiten oder springen macht ein Schutz Sinn. Hier gibt es Gamaschen, Bandagen oder belüftete Gamaschen. Mittlerweile gehen die Meinungen hier etwas auseinander, da sich unter dem Schutz, gerade im Sommer, schnell Hitze stauen kann. Diese kann Bändern und Sehnen Schaden zufügen. Hier muss von Pferd zu Pferd und von Einsatz zu Einsatz entschieden werden.
Eine zur aktuellen Situation und zur Jahreszeit passende Pferdedecke
Hier gibt es ganz unterschiedliche Modelle:
- Eine Fliegendecke, gegen Stechmücken im Sommer.
- Eine Winterdecke, besonders für geschorene Tiere.
- Eine Abschwitzdecke, damit das Fell schneller trocknet und sich das Pferd nicht erkältet und von Muskelverspannungen verschont bleibt.
- Eine Übergangsdecke, hier tut es oft auch die Abschwitzdecke.
- Eine Regendecke, je nachdem wie empfindlich das Pferd ist.
Ein bisschen Spielzeug fürs Pferd
Für den Pferdebesitzer macht es die Box hübscher und für das Pferd ist es eine Abwechslung. Oft knistert das Spielzeug, was das Pferd zum Spielen animieren kann. Es gibt auch Spielzeug, dass du mit Leckereien füllen kannst, die herausfallen, wenn das Pferd den Gegenstand bewegt. Es existieren Spiele, die ein Pferdebesitzer mit seinem Vierbeiner zusammen spielen kann. Pferdezubehör zum Spielen ist eine Ablenkung für das Tier, ob diese nötig ist, sollte individuell entschieden werden. Gemeinsame Spiele sind für beide etwas Neues und stärken die Bindung zwischen Mensch und Tier.
Eine Aufbewahrungskiste für das Pferdezubehör
Hier gibt es tolle Modelle. Am praktischsten ist es, wenn sie außen an der Box eingehängt werden können. Eine gute Box kann den Spind ersetzen und erspart viele Wege zwischen der Pferdebox und dem Raum, in dem der Spind steht.
Wo kannst du Pferdezubehör kaufen?
Heutzutage ist es üblich, das Pferdezubehör im online Shop einzukaufen. Es gibt aber auch einiges an Pferdezubehör, beispielsweise im herkömmlichen Tierfachhandel. In manchen Ställen tun sich die Pferdebesitzer zusammen und bestellen gemeinsam günstiger. Bei einigen Produkten wie Hufeisen oder Sätteln kommt es auch extrem viel auf das Können des Hufschmieds und des Sattlers an. Bei vielen Artikeln kann man das Internet zu Rate ziehen, um Erfahrungsberichte anderer Nutzer zu lesen. Ansonsten hilft nur selber Erfahrungen sammeln und schon beim Kauf auf gute Verarbeitung achten.